Roboexotica Festival fuer Cocktail-Robotik 2002
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Dem im Rahmen der Veranstaltung abgehaltenen Symposium ist es darum zu tun, zu zeigen, dass die Praktiken der Technikentwicklung nicht von gesellschaftlichen Vorstellungswelten zu isolieren sind. Public Fictions haben darüber hinaus ein normatives Element: In ihren und durch sie wird festgelegt, was überhaupt gedacht und getan werden kann. Public Fictions haben außerdem einen Bezug zu EntwicklerInnenintentionen und Förderbegehren: Sie strukturieren, wofür sich EntwicklerInnen interessieren genauso, wie Ausschreibungs- und Einreichprosa. Eine der mächtigsten Public Fictions ist in diesem Zusammenhang wohl die Erzählung von der Zunahme des Wohlstands durch Technik, das die technische Entwicklung seit rund zweihundert Jahren antreibt. Das Symposium interessiert sich besonders für das Zusammenspiel von alten Erzählungen und ihre Aktualisierung in verschiedenen Medienformaten von Romanen über Statistiken, und Zeitschriftenartikel bis hin zum Film, Fernsehen oder Internetforen.

Ein zweiter Aspekt ist, dass die vernetzten, digitalen Technologien neue Möglichkeiten der kollaborativen Hervorbringung von Texten und Artefakten ermöglichen. "Public Fiction" ist hier ganz wörtlich zu verstehen: Welche kooperativen Fiktionen werden mit Hilfe nichtmenschlicher Akteure (Bots) in welchen Kontexten hervorgebracht und was bedeutet dies für Konzeptionen des künstlerischen "Werkes", für Poetologien und den Autorenbegriff?

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